Abschiedsgruß an den Rhabarber

Am 24. Juni ist Johannitag. Dieser Tag ist verknüpft mit Festen im Zusammenhang mit der Sommersonnenwende (21.06.) und dem Brauchtum des Johannisfeuer. Ebenfalls gilt die Zeit um Johanni als besonders günstige Zeit für das Sammeln von Kräutern.

Für den Gartenbau und die Landwirtschaft ist er ein besonderer Tag. An diesem Tag endet traditionell sowohl die Spargel- als auch die Rhabarberernte, denn Mitte Juni enthält der Rhabarber viel Oxalsäure. Außerdem wird die Pflanze nicht mehr geerntet, damit diese über die verbleibenden Blätter Nährstoffe sammeln kann, um diese dann im Herbst in den Wurzelstock einzulagern.

Rhabarber (Rheum rhabarbarum) stammt ursprünglich aus dem Himalaja und kam vor ungefähr 150 Jahren nach Europa. Rheum bedeutet Wurzel und barbarus fremd. Also fremdländische Wurzel. In China wird in der Tat nur die Wurzel für medizinische Zwecke verwendet.

Rhabarber gehört zu den Knöterichgewächsen, wie zum Beispiel auch der Sauerampfer. Rhabarber enthält Oxalsäure, wobei die Oxalsäurekonzentration in den Blättern am höchsten ist, deshalb sollten die Blätter nicht verwendet werden.

Bei häufigen Verzehr von oxalhaltigen Lebensmitteln sollte berücksichtigt werden, dass die Aufnahme von Mineralstoffen verringert ist, vor allem Magnesium Kalzium und Eisen.

Patienten mit Nierenerkrankungen sollten auf den Verzehr oxalhaltiger Lebensmittel verzichten.

Durch Schälen, Einweichen  (Wasser wegschütten)und Kochen kann die Oxalsäure reduziert werden. Wenn man Rhabarber mit Milchprodukten kombiniert kann ebenfalls die Konzentration reduziert werden, da sich das Kalzium der Milch mit der Oxalsäure verbindet. Dieser dabei entstandene Komplex kann dann nicht mehr vom Darm aufgenommen werden.

Ich stell euch hier ein herrlich leckeres Sommeressen vor, welches die vier Geschmacksrichtungen süß, scharf, salzig und sauer raffiniert verbindet.

Den Schafskäse wickel ich in große Beinwellblätter, dieses Päckchen wird dann gegrillt. Der Beinwell dient hier nicht nur als Schutz, sondern auch als würzige Ummantelung. Ich mag die Idee sehr. Denn ich verwende ungern Alufolie direkt an Lebensmitteln, da sich durch das eventuell vorhandene Salz und der Säure im Lebensmittel Aluminiumionen aus der Folie lösen und auf die Lebensmittel übergehen können. Außerdem ist diese Variante natürlich auch sehr umweltfreundlich.

 

Rhabarberchutney mit Schafskäse im Beinwellmantel

Zutaten: (fürs Chutney)

500 g Rhabarber

2 Schalotten

20 g Ingwer

1/2 kleine rote Chilischote

30 ml Olivenöl

80 g Zucker

50 ml Balsamico bianco

1 Bund Minze

1 TL Korianderkörner

Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Rhabarber schälen und in kleine Würfel schneiden, in etwas Wasser einweichen. Schalotte ebenfalls kleinschneiden. Ingwer schälen und fein reiben. Chilischote längs halbieren und die Kerne herauskratzen. Fein würfeln. Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Schalotten-, Ingwer- und Chilischoten  und die Koriandersamen darin andünsten. Den Zucker hinzugeben und goldgelb karamellisieren lassen. Dann mit Balsamico ablöschen. Mit einem Holzlöffel weiterrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Das Einweichwasser vom Rhabarber abschütten. Die Hälfte der Rhabarberwürfel zugeben und so lange einkochen, bis die Flüssigkeit fast verkocht ist. Dann den restlichen Rhabarber hinzugeben und nochmal kurz aufkochen. Zehn Minzblättchen feinhacken und unter das Chutney rühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Falls man es bevorraten möchte, kochend in Schraubgläser füllen.

Schafskäse teilen und je ein Stück in ein Beinwellblatt einwickeln. Mit einem Spieß feststecken. Auf dem Grill oder im Backofen grillen. Mit dem Rhabarberchutney anrichten und eventuell einen Salat dazu reichen.

Guten Appetit!

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